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Auch die Anwendung der genannten Sofort- und Erste-Hilfe-Maßnahmen geschieht auf eigenes Risiko.
Grundsätzlich wird heute die Anwendung genannter Sofort-Maßnahmen wie Erbrechen auslösen und Beatmung durch medizinische Laien einer schnellstmöglichen Konsultation eines Arztes vorgezogen, soweit dies im möglichen zeitlichen Rahmen sinnvoll ist.
Bei lebensbedrohlichen Symptomen z.B. Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen etc.
rufen Sie bitte direkt den Notarzt 112.
Kirschlorbeer
Sofortmaßnahmen: Erbrechen lassen; sofort Gabe von 10g Kohle-Pulver (Kohle-Pulvis); viel Wasser trinken; Giftigkeit gering giftig bis giftig Symptome: Atemlähmung; Bauchschmerzen; Erbrechen; erhöhte Atemfrequenz; Hautrötung; Kopfschmerzen; Übelkeit; Unruhe / Erregung;
Vergiftung
Die gesamte Pflanze ist giftig. Dabei enthalten die Früchte eher geringe, die Blätter und Samen dagegen deutlich größere Mengen des Giftstoffes Prunasin, einem cyanogenen Glykosid. Die Giftwirkung beruht auf der von den Glycosiden im Körper entwickelten Blausäure. Als Vergiftungserscheinungen werden Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Erregung, Rötung im Gesicht, Kratzen im Hals und Kopfschmerzen angegeben. Bei sehr hoher Dosierung ist Herz- und Atemstillstand möglich.
letale Dosis
Es ist nur beim Verzehr von Blätter und Samen (in den Früchten) mit starken Vergiftungen zu rechnen.
Erfahrung der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen Berlin: In 272 Fällen wurden Teile der Pflanze wie Blätter,
1-10 Früchte oder Blütenknospen gegessen. Unklar war, ob Samen oder Blätter zerkaut, geschluckt oder ausgespuckt wurden. In 14 Fällen davon kam es zu Vergiftungserscheinungen.
11x kam es zu Erbrechen, 2x zu Bauchschmerzen, 1x zu Übelkeit.
Bei sehr hoher Dosierung ist Tod durch Herz- und Atemstillstand möglich.
Giftstoffgruppe: Blausäure; cyanogene Glykoside;
Inhaltsstoffe
Prunasin, viel Blausäure in den Samen..
Kirschlorbeer - Prunus laurocerasus Zabeliana
giftige Pflanzenteile: ganze Pflanze; giftigstes Pflanzenteil: Blatt oder Stängel; Samen;
Fruchtreife
von Juli bis September
Blütezeit
von April bis Juni
Heimat
Kleinasien
Sonstiges
Neben der Nutzung als Zierpflanze in Gärten hat die Lorbeerkirsche inzwischen auch eine wichtige Funktion in der Restaurierung und Präparation erlangt. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts dienen die Blätter mit einem möglichst hohen Anteil an Blausäure dem Aufweichen oder Geschmeidigmachen organischer Materialien – ohne dabei Wasserschäden zu verursachen. Beispielsweise kann man getrocknete Insekten wieder beweglich bekommen, wenn man sie einige Tage über den zerschnittenen Blättern in einem geschlossenen Gefäß aufbewahrt (Blätter täglich austauschen und direkten Kontakt vermeiden). Auch lange gefaltete Stoffe, wie man sie aus Gräbern kennt, lassen sich mit dieser Methode wieder geschmeidig machen. Wiederentdeckt wurde die Methode in den 1990er Jahren von Klaus Wechsler (Überseemuseum).