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Auch die Anwendung der genannten Sofort- und Erste-Hilfe-Maßnahmen geschieht auf eigenes Risiko.
Grundsätzlich wird heute die Anwendung genannter Sofort-Maßnahmen wie Erbrechen auslösen und Beatmung durch medizinische Laien einer schnellstmöglichen Konsultation eines Arztes vorgezogen, soweit dies im möglichen zeitlichen Rahmen sinnvoll ist.
Bei lebensbedrohlichen Symptomen z.B. Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen etc.
rufen Sie bitte direkt den Notarzt 112.
Sand-Mohn
Sofortmaßnahmen: Augenkontakt: Augen mit Spritzflasche ausspülen; Erbrechen auslösen; Gabe von Natriumsulfat (= Glaubersalz = Schwefelsaures Natron): ein Esslöffel auf 250ml Wasser; sofort Gabe von 10g Kohle-Pulver (Kohle-Pulvis); Giftigkeit gering giftig bis giftig Symptome: Atemlähmung; Bewusstseinsstörungen; bläuliche Verfärbung der Haut (Zyanose); Erbrechen; Euphorie; Koordinationsstörungen (Ataxie); Kopfschmerzen; Krämpfe; Kreislaufkollaps; Lähmung der Darmmuskulatur; langsame, tiefe Atmung; Ödeme; Pupillenerweiterung; Pupillenverengung; Schläfrigkeit; Temperaturabfall (Hypothermie); Übelkeit; Unruhe / Erregung; verlangsamter Puls (Bradykardie);
letale Dosis
Erfahrungen der Beratungsstelle Berlin mit der nah verwandten Klatschmohn (Papaver rhoeas):
7jähriges Kind: Aufnahme 1 grüne Kapsel. Nach 2 Std. Erbrechen, Müdigkeit und Schwindel.
9jähriges Kind: Aufnahme 1 grüne Kapsel. Nach 8 Std. Bauchschmerzen.
6-10jähriges Kind: Aufnahme Blüten, Blätter, Stengel. Nach 2 Std. Erbrechen
4jähriges Kind: Aufnahme Stengel. Blässe.
Giftstoffgruppe: Alkaloide;
Inhaltsstoffe
Bei der hier beschriebenen Art wird aufgrund der nahen Verwandtschaft zu Klatsch-Mohn (Papaver rhoeas) von der Möglichkeit des Vorhandenseins der Giftstoffe des Klatsch-Mohns ausgegangen, da genaue Daten zur Art nicht vorliegen.
Der Sand-Mohn wächst in Getreideunkrautgesellschaften, seltener auch in Schuttunkrautgesellschaften. Er bevorzugt mäßig saure, kalkfreie, auch sandige Lehmböden.
Er ist in Mitteleuropa Kennart der Assoziation Papaveretum argemonis (Sandmohn-Gesellschaft) aus dem Verband Aperion spicae-venti.
Verbreitung/Vorkommen
Papaver argemone ist ein mediterranes bis submediterranes Florenelement. Die ursprüngliche Heimat ist der Mittelmeerraum. Nordwärts ist sie bis Mittelschweden eingebürgert oder verschleppt.
Der Sand-Mohn ist im Norden und in der Mitte Deutschlands verbreitet, nach Süden jedoch selten vorkommend. In Österreich ist er selten und gefährdet, in der Schweiz kommt er zerstreut vor. Der Sand-Mohn ist wohl während der Jungsteinzeit mit dem Getreideanbau nach Mitteleuropa gelangt.
Der Sand-Mohn wächst in Getreideunkrautgesellschaften, seltener auch in Schuttunkrautgesellschaften. Er ist in Mitteleuropa Kennart der Assoziation Papaveretum argemonis (Sandmohn-Gesellschaft) aus dem Verband Aperion spicae-venti. Der Sand-Mohn gedeiht am besten auf mäßig sauren, kalkfreien, auch sandigen Lehmböden.