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Auch die Anwendung der genannten Sofort- und Erste-Hilfe-Maßnahmen geschieht auf eigenes Risiko.
Grundsätzlich wird heute die Anwendung genannter Sofort-Maßnahmen wie Erbrechen auslösen und Beatmung durch medizinische Laien einer schnellstmöglichen Konsultation eines Arztes vorgezogen, soweit dies im möglichen zeitlichen Rahmen sinnvoll ist.
Bei lebensbedrohlichen Symptomen z.B. Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen etc.
rufen Sie bitte direkt den Notarzt 112.
Wiesen-Platterbse
Sofortmaßnahmen: Erbrechen auslösen; Gabe von Natriumsulfat (= Glaubersalz = Schwefelsaures Natron): ein Esslöffel auf 250ml Wasser; sofort Gabe von 10g Kohle-Pulver (Kohle-Pulvis); viel Wasser trinken; Giftigkeit gering giftig bis giftig Symptome: Blasenentzündung (Cystitis); erhöhter Harndrang; Kribbeln an den Beinen; Lähmung der Extremitätenmuskulatur; Ödeme; Schmerzen; Sehstörungen;
Vergiftung
Besonders die Samen sind giftig.
Verschiedene Arten der Gattung Lathyrus (Platterbse) sind giftverdächtig. Bei Lathyrus sativus (Saat-Platterbse) wurde neben der Giftigkeit für den Menschen eine starke Giftigkeit für Pferde und Rinder nachgewiesen (Lathyrismus). Die genaue Ursache der Vergiftungen ist nicht bekannt.
Bei der hier beschriebenen Art wird aufgrund der nahen Verwandtschaft zu Lathyrus sativus (Saat-Platterbse ) von der Möglichkeit der Giftwirkung der Saat-Platterbse ausgegangen, da genaue Daten und Erfahrungen zur Art nicht vorliegen.
Lathyrismus tritt auch beim Menschen auf, wenn er sich in Notzeiten überwiegend vom Mehl der trockenheitsresistenten Saat-Platterbsen ernährt. Klinisch manifestiert sich Lathyrismus-Neurotoxizität in Muskelspasmen, Krämpfen der Extremitätenmuskulatur und progressiver spastischer Lähmung (Parese) der Beinmuskulatur. Typisch ist der Gang, bei dem die Betroffenen faktisch von einem Bein aufs andere fallen. Gefühls- und Blasenfunktionsstörungen können ebenfalls auftreten. Gelegentlich wird ein grobschlägiger Tremor der Arme beobachtet.
Für den europäischen Raum ist ein verheerender Ausbruch dieser Erkrankung zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschrieben. Viele Spanier ernährten sich während der Befreiungskriege gegen Napoleon in hohem Maße von Platterbsen. Francisco Goya hat die Folgen dieser Erkrankung unter anderem in seiner Radierung Gracias a la Almorta (dt.: Dank der Platterbse) festgehalten. Lathyrismus tritt heute noch in Dürregebieten auf, wenn andere Lebensmittel rar werden. Ausbrüche in der jüngeren Vergangenheit sind unter anderem für China, Indien, Bangladesch und Äthiopien beschrieben. Die Symptomatik tritt im allgemeinen nach längerfristiger und häufiger Aufnahme durch einseitige Ernährung mit Lathyrus-Samen auf. Bei einmaliger Aufnahme sind Beschwerden unwahrscheinlich
letale Dosis
Erfahrungen: 1947 Patient aus Kriegsgefangenschaft. Einseitige wochenlange Ernährung durch Kichererbsen (Lathyrus cicer). Symptome: Unvollständige Lähmungen (spastische Parese) der Beine, und Hüftmuskulatur, Lähmung der Fuß- und Zehenmuskeln (Peroneusparese)innerhalb von 4 Wochen. Desweiteren Blasenstörungen, Doppelbilder sehen. Lähmungen bis 1987 nahezu unverändert. 20 Kameraden gleiche Symptome. Der Koch zusätzlich Armlähmung. Bei der hier beschriebenen Art wird von der Möglichkeit der Giftwirkung von Lathyrus sativus (Saat-Platterbse) ausgegangen. Die Symptomatik des Lathyrismus tritt im allgemeinen nach längerfristiger und häufiger Aufnahme durch einseitige Ernährung mit Lathyrus-Samen auf. Bei einmaliger Aufnahme sind Beschwerden unwahrscheinlich.
Bei der Aufnahme von Blüten oder bis 20 Samen ist keine Therapie nötig, nur reichlich trinken lassen.
Bei der Aufnahme von mehr als 2o Samen: Gabe von Kohle und reichlich trinken lassen.
Bei Auftreten von Symptomen sofort Arzt konsultieren.
Giftstoffgruppe: giftige Carbonsäuren; Nitrile; auch für folgende Tiere giftig: alle Tiere potentiell gefährdet; Esel ; Pferd; Rind;
Die Wiesen-Platterbse wächst auf nährstoffreichen, nicht zu trockenen Wiesen. Sie bevorzugt lehmige und humusreiche Böden.
Verbreitung/Vorkommen
Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die gemäßigten Zonen Eurasien bis in die Subtropen Ostafrikas. In Nordamerika ist die Pflanze eingebürgert und zählt dort zu den Neophyten.
Sonstiges
Von Rindern wird die Wiesen-Platterbse meist gemieden, da sie Bitterstoffe enthält.