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Auch die Anwendung der genannten Sofort- und Erste-Hilfe-Maßnahmen geschieht auf eigenes Risiko.
Grundsätzlich wird heute die Anwendung genannter Sofort-Maßnahmen wie Erbrechen auslösen und Beatmung durch medizinische Laien einer schnellstmöglichen Konsultation eines Arztes vorgezogen, soweit dies im möglichen zeitlichen Rahmen sinnvoll ist.
Bei lebensbedrohlichen Symptomen z.B. Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen etc.
rufen Sie bitte direkt den Notarzt 112.
Stechpalme
Bei Einnahme SOFORT den Giftnotruf unter 012345 012345 anrufen! Sofortmaßnahmen: Erbrechen auslösen; Gabe von Natriumsulfat (= Glaubersalz = Schwefelsaures Natron): ein Esslöffel auf 250ml Wasser; sofort Gabe von 10g Kohle-Pulver (Kohle-Pulvis); viel warmen Tee trinken; viel Wasser trinken; Giftigkeit giftig bis sehr giftig Symptome: Durchfall; Erbrechen; Herzrhythmusstörungen; Lähmungserscheinungen; Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis); Nierenschädigung; Schläfrigkeit; Übelkeit;
Vergiftung
Die (roten) Beeren und Blätter sind stark giftig. 20 bis 30 rote Beeren gelten für Erwachsene als tödliche Dosis, bei Kindern entsprechend weniger.Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmussstörungen, Lähmungen, Nierenschäden, Durchfall, Magenentzündung, Schläfrigkeit.
letale Dosis
Die Gifitigkeit wird von verschieden Autoren unterschiedlich bewertet. Die Informationszentrale gegen Vergiftungen, Zentrum für Kinderheilkunde, Universitätsklinikum Bonn schätzt die Pflanze eher als gering giftig ein.
Erste Symptome sollen bereits nach der Aufnahme von 2 Beeren auftreten.
Andere Erfahrungen: 1 jähriges Kind, das 5 Früchte aß, bekam nach 20 Std. Erbrechen und Fieber.
Bei 15% der ein- bis 6 jährigen, die Beeren aßen, traten Darmbeschwerden und Fieber auf.
Bei Kindern können 2-3 Beeren
Erbrechen hervorrufen. 20-30 Beeren gelten als tödlich.
Bei mehr als einer halben Handvoll Früchte auf jeden Fall den Arzt konsultieren.
Die Stechpalmen enthalten das Nitril Menisdaurin, Rutin, Ursolsäure und Ilicin. In den Früchten sind Triterpene, in den Blättern Saponine enthalten. Ferner Theobromin, Bauerenol, Uvaol, α-Amyrin, β-Amyrin. Urolsäure und Polyphenole
auch für folgende Tiere giftig: alle Tiere potentiell gefährdet; Hund; Kaninchen; Katze ; Maus, Hamster,Ratte und andres Klein-Fiechzeugs; Pferd;
Bevorzugt wächst die Stechpalme auf nährstoffreichen und kalkarmen, lockeren oder auch steinigen Lehmböden. In Mischwäldern wächst die Strauchform, da sie viel Schatten verträgt.
Verbreitung/Vorkommen
Die Art ist submediterran-subozeanisch verbreitet, sie findet sich also in Gebieten mit milden Wintern und nicht zu trockenen Sommern wie dem atlantisch beeinflussten Europa. Im Mittelmeerraum, Südosteuropa und Nordafrika kommt die Stechpalme nur in Hochlagen mit entsprechendem Klima vor, in Mitteleuropa im Flachland und im Alpenvorland bis 1800 Meter aufsteigend. Die Stechpalme bildet Wurzelsprosse und wächst deshalb oft in großen Beständen.
In Deutschland kommt sie im Bereich des Mittelgebirgsgürtels vor allem westlich des Rheins, im Schwarzwald, im nördlichen Tiefland und im Alpenvorland auch weiter östlich vor, in Österreich, wo sie sonst selten ist, finden sie sich zerstreut in Vorarlberg; in Wien, Kärnten und Osttirol fehlt sie. Im östlichen Alpengebiet ist sie stark gefährdet.
Außerhalb Europas kommt die Stechpalme auch in Nordafrika, im Kaukasus und im Nordiran vor.
In Mitteleuropa und anderen Gebieten der gemäßigten Breiten werden Stechpalmen gerne als Zierpflanzen in Gärten und Parks angepflanzt. Neben der Wildform sind mehrere Kulturformen im Handel, teils mit anderer Blattgestalt und anderen Blattfarben.
Man findet die Stechpalme zerstreut, aber meist gesellig vor allem in Buchen- und Buchen-Tannen-Wäldern, auch in frischen Eichen-Hainbuchen- oder Eichen-Birkenwäldern. Sie bevorzugt kalkfreien, gleichwohl nährstoffreichen, lockeren und daher sandigen Lehmboden. Sie scheut Licht und gedeiht am besten im Halbschatten oder Schatten.
Nach Ellenberg ist sie ein Mäßigwärmezeiger mit ozeanischem Verbreitungsgebiet, ein Frischezeiger, auf mäßig stickstoffreichen Standorten wachsend und eine Klassencharakterart der Sommerlaubwälder (Querco-Fagetea).
In Deutschland steht die Stechpalme nach der Bundesartenschutzverordnung unter besonderem Schutz.