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Auch die Anwendung der genannten Sofort- und Erste-Hilfe-Maßnahmen geschieht auf eigenes Risiko.
Grundsätzlich wird heute die Anwendung genannter Sofort-Maßnahmen wie Erbrechen auslösen und Beatmung durch medizinische Laien einer schnellstmöglichen Konsultation eines Arztes vorgezogen, soweit dies im möglichen zeitlichen Rahmen sinnvoll ist.
Bei lebensbedrohlichen Symptomen z.B. Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen etc.
rufen Sie bitte direkt den Notarzt 112.
Riesen-Bärenklau
Sofortmaßnahmen: Haut-Schleimhautkontakt: Haut mit Wasser spülen; sofort Gabe von 10g Kohle-Pulver (Kohle-Pulvis); Giftigkeit giftig erste Symptome: Rötung; Symptome bei Hautkontakt: Blasenbildung; Brennen auf der Haut; Hautreizung; phototoxische Reaktion;
Vergiftung
Beim Umgang mit der Pflanze ist größte Vorsicht geboten. Der Riesen-Bärenklau bildet photosensibilisierende Substanzen namens Furanocumarine, die in Kombination mit Sonnenlicht phototoxisch wirken. Bloße Berührungen und Tageslicht können bei Menschen zu schmerzhaften Quaddeln oder sogar schwer heilenden Verbrennungserscheinungen (Photodermatitis) führen. Es wird deshalb empfohlen, bei der Bekämpfung der Pflanze vollständige Schutzkleidung zu tragen, zu der auch ein Gesichtsschutz gehört.
letale Dosis
Die hautreizende Wirkung kann unterschiedlich stark ausfallen. Von nicht vorhanden bis sehr starke Hautreizung mit Blasenbildung.
Höchstgehalt der photosensibilisierenden Substanzen im April und Mai. Die Giftwirkung bei Hautkontakt fällt am Morgen stärker aus als am Abend.
Erfahrungen:
3½ jähriges Kind spielt nackt im Garten und hat Hautkontakt in der strahlenden Sonne. In der Nacht rote Flecken, während folgender 24h starke Blasenbildung, die bei Behandlung schnell unter Kontrolle gebracht wurde.
Starke Hautschädigungen bei 6 bis 14 jährigen.
Giftstoffgruppe: Furocumarine;
Inhaltsstoffe
Der Riesen-Bärenklau enthält photosensibilisierende Substanzen sowie ätherische und fette Öle; letztere sind jedoch nur in den Früchten vorhanden. Zu den toxischen Komponenten zählen u. a. Xanthotoxin, Psoralen, Bergapten, Isopimpinellin, Sphondin und Imperatorin. Sie sind in allen Pflanzenbestandteilen enthalten. Giftfrei sind die Stängel erst dann, wenn sie vollständig abgestorben sind und nur noch das weiße Zellskelett steht.
Sie ist in Gärten, Parks, an Straßenrändern, in Bach- und Flusstälern sowie auf Brachen anzutreffen und kann dort die heimische Vegetation verdrängen.
Verbreitung/Vorkommen
Sie besitzt dekorative Fruchtstände, die oft als Zierde verwendet werden. Die reifen Dolden werden zu diesem Zweck transportiert, wodurch der Mensch zur Ausbreitung beiträgt. Der Riesen-Bärenklau ist inzwischen in ganz Mitteleuropa und Teilen Nordamerikas verbreitet und zählt dort zu den Neophyten. Aufgrund seiner guten Aussamung wurde er schnell zu einer Plage und bildet in kürzester Zeit große Bestände, die sich nur sehr schwer entfernen lassen.
Heimat
Kaukasus
Sonstiges
Der Riesen-Bärenklau wird als invasiver (= problematischer) Neophyt eingestuft und seine Ausbreitung häufig sehr emotional wahrgenommen oder reißerisch in der Presse kommentiert. Diese Reaktion ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die Pflanze erhebliche gesundheitliche Risiken in sich birgt und bereits bloße Berührungen ernsthafte gesundheitliche Schädigungen nach sich ziehen können.
Neben gesundheitlichen Gefährdungen, die durch den Riesen-Bärenklau verursacht werden, gibt es noch folgende:
* In Schweden kam es aufgrund hoher Riesen-Bärenklaustauden an Straßenrändern zu Sichtbeschränkungen im Straßenverkehr.
* Da die Wurzeln des Riesen-Bärenklaus keine böschungsbefestigende Wirkung haben, diese Pflanze jedoch häufig am Rand von Fließgewässern gedeiht, kann von ihnen eine erhöhte Erosionsgefahr ausgehen.
* Erosionsgefährdung trat auch an den Hängen von Hohlwegen auf.
* Zu Ertragsverlusten kann es kommen, wenn Riesen-Bärenklaustauden sich auf Äckern und Wiesen etablieren.
* Standorte, die von Riesen-Bärenklau dominiert werden, weisen im Vergleich zur benachbarten Vegetation ein geringeres Artenspektrum auf. Er breitet sich vorwiegend an solchen Standorten aus, die durch menschliche Eingriffe stark verändert sind – in der Botanik werden solche als „anthropogen gestörte Standorte“ bezeichnet. Arten, die sich wegen ihrer Gefährdung auf der Roten Liste befinden, sind auf solchen Standorten selten zu finden. Vereinzelt dringt der Riesen-Bärenklau in gefährdete Biotope ein und konkurriert mit seltenen Arten oder behindert Pflegemaßnahmen des Naturschutzes.
Der ökologische Schaden, der vom Riesen-Bärenklau ausgeht, ist verglichen mit anderen invasiven Neophyten wie beispielsweise der Späten Traubenkirsche oder der Gewöhnlichen Robinie eher gering. Die breite öffentliche Wahrnehmung des Riesen-Bärenklaus als problematischer Neophyt resultiert daher vor allem aus den Risiken für die menschliche Gesundheit.