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Auch die Anwendung der genannten Sofort- und Erste-Hilfe-Maßnahmen geschieht auf eigenes Risiko.
Grundsätzlich wird heute die Anwendung genannter Sofort-Maßnahmen wie Erbrechen auslösen und Beatmung durch medizinische Laien einer schnellstmöglichen Konsultation eines Arztes vorgezogen, soweit dies im möglichen zeitlichen Rahmen sinnvoll ist.
Bei lebensbedrohlichen Symptomen z.B. Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen etc.
rufen Sie bitte direkt den Notarzt 112.
Gottes-Gnadenkraut
Bei Einnahme SOFORT den Giftnotruf unter 012345 012345 anrufen! Sofortmaßnahmen: Erbrechen auslösen; Gabe von Natriumsulfat (= Glaubersalz = Schwefelsaures Natron): ein Esslöffel auf 250ml Wasser; sofort Gabe von 10g Kohle-Pulver (Kohle-Pulvis); viel warmen Tee trinken; Giftigkeit sehr giftig bis tödlich giftig erste Symptome: Übelkeit; Folgesymptome: Atemlähmung; Atmungsstörungen; blutiger Durchfall; Brennen in den Harnwegen; Erbrechen; erhöhter Speichelfluss; Herz-Kreislauf-Störungen; Herzrhythmusstörungen; Koliken; Krämpfe; Kreislaufkollaps; Nierenreizung; Sehstörungen; Übelkeit;
Vergiftung
Das Gottes-Gnadenkraut ist in allen Teilen stark giftig und wird in der Schulmedizin nicht mehr eingesetzt. Hauptwirkstoffe sind das tetracyclische Triterpen Gratiogenin, Gratiogeninmonoglucosid, Gratiosid und 16-Hydroxygratiogenin, nach älteren Angaben auch Gratiotoxin. In frischen Blättern befinden sich 0,08 % Cucurbitacin E und 0,02 % Cucurbitacin I.
Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit, Speichelfluss, Erbrechen, Koliken, blutige Durchfälle, Nierenentzündung, Brennen in den Harnwegen, Krämpfe, Störung der Herztätigkeit und der Atmung. In letalen Fällen erfolgt der Tod im Kollaps, vielleicht durch Atemlähmung. Beachtenswert ist auch die Beeinträchtigung des Sehvermögens und der Farbempfindung. Örtlich reizend und zentral resorptiv erst zentral erregend, dann lähmend. Dem Gratiotoxin wird eine stark digitalisierende Wirkung zugeschrieben. Als Nebenwirkungen dieses Giftstoffs wurden auch blutige Darmentleerungen bei Schwangeren-Abort, heftige Krämpfe, starkes Erbrechen und Störungen der Herz- und Atemtätigkeit beobachtet.
Bei Tieren sind vereinzelt Vergiftungen aufgetreten. Das giftige Gratiosid wird über die Milch ausgeschieden und dadurch sind weitere Vergiftungen möglich.
letale Dosis
Möglicher Tod durch Kreislaufkollaps oder Atemlähmung.
auch für folgende Tiere giftig: alle Tiere potentiell gefährdet; Esel ; Pferd; Rind; Schaf; Ziege;
Gottes-Gnadenkraut - Gratiola officinalis
giftige Pflanzenteile: ganze Pflanze;
Blütezeit
von Juni bis August
Standort
Das Gottes-Gnadeskraut besiedelt häufig gestörte Plätze mit offenen Bodenstellen in Schlankseggenrieden, in Röhrichten, in Feuchtwiesen, in Flutrasen, an kiesigen Seeufern an Gräben oder in periodisch trockenfallenden Teichen. Die als Wechselnässezeiger geltende wärmeliebende Pflanze ist salzertragend. Sie besiedelt vorzugsweise staunasse, gelegentlich überschwemmte, mäßig nährstoffreiche, kalkreiche bis arme, basenreiche bis neutrale bis schwach saure Tonböden, Torf oder Humus. Die Art ist relativ gesellschaftsvag. Sie gilt in Deutschland als schwache Kennart des Verbandes der Brenndoldenwiesen (Cnidion dubii Bal.-Tul. 1965). Sie kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Magnocaricion oder Agropyro-Rumicion vor.
Verbreitung/Vorkommen
Das Gottes-Gnadeskraut kommt in ganz Europa ohne Skandinavien und Großbritannien vor. Sein Verbreitungsgebiet reicht in Südosteuropa über den Balkan bis in die Türkei. Ostwärts reicht sein Areal bis nach Zentralasien.
Sonstiges
Das Gottes-Gnadenkraut ist europaweit gefährdet und stark im Rückgang begriffen. In Deutschland ist es nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt. In der Roten Liste gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands ist die als stark gefährdet (Gefährdungskategorie 2) geführt. Auch in der Schweiz gilt sie als „endangered“ (gefährdet).
Die Gefährdungsursachen sind vor allem in der fehlenden Dynamik an den natürlichen Standorten des Gottes-Gnadenkrautes zu suchen. Offene Bodenstellen werden kaum noch durch zum Beispiel Überschwemmungen, extensive Beweidung oder Tritt geschaffen. Ferner ist die Eutrophierung durch Düngung ein wesentlicher Gefährdungsfaktor. Aber auch die Konkurrenz invasiver gebietsfremder Arten und Verdrängung durch beispielsweise Kanadische Goldrute (Solidago canandensis) oder Adlerfarn (Pteridium aquilinum) sind als Rückgangsursachen zu nennen.
Das Gottes-Gnadenkraut ist europaweit gefährdet und stark im Rückgang begriffen. In Deutschland ist es nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt. In der Roten Liste gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands ist die als stark gefährdet (Gefährdungskategorie 2) geführt. Auch in der Schweiz gilt sie als stark gefährdet (EN = „endangered“).
Die Gefährdungsursachen sind vor allem in der fehlenden Dynamik an den natürlichen Standorten des Gottes-Gnadenkrautes zu suchen. Offene Bodenstellen werden kaum noch durch zum Beispiel Überschwemmungen, extensive Beweidung oder Tritt geschaffen. Ferner ist die Eutrophierung durch Düngung ein wesentlicher Gefährdungsfaktor. Aber auch die Konkurrenz invasiver gebietsfremder Arten und Verdrängung durch beispielsweise Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) oder Adlerfarn (Pteridium aquilinum) sind als Rückgangsursachen zu nennen.