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Auch die Anwendung der genannten Sofort- und Erste-Hilfe-Maßnahmen geschieht auf eigenes Risiko.
Grundsätzlich wird heute die Anwendung genannter Sofort-Maßnahmen wie Erbrechen auslösen und Beatmung durch medizinische Laien einer schnellstmöglichen Konsultation eines Arztes vorgezogen, soweit dies im möglichen zeitlichen Rahmen sinnvoll ist.
Bei lebensbedrohlichen Symptomen z.B. Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen etc.
rufen Sie bitte direkt den Notarzt 112.
Schachblume
Sofortmaßnahmen: Erbrechen lassen; sofort Gabe von 10g Kohle-Pulver (Kohle-Pulvis); Giftigkeit giftig Symptome: Blutdrucksenkung (Hypotonie); Erbrechen; Herz-Kreislauf-Störungen; Krämpfe;
Vergiftung
Wie die meisten anderen Fritillaria-Arten ist auch die Schachblume giftig. Vor allem die Zwiebel enthält eine Reihe von Alkaloiden, darunter das Imperialin. Vergiftungen äußern sich in Erbrechen, Krämpfen und Herz-/Kreislaufproblemen. Bei sehr hohen Dosen und bei Kindern droht mitunter Herzstillstand. Zur Behandlung werden Spasmolytika verabreicht.
letale Dosis
Tod durch Herzstillstand bei hoher Dosierung ist möglich.
Die Schachblume ist eine Lichtpflanze, das heißt, sie wächst in vollem Licht und erträgt nur in Grenzen eine Beschattung. Ihr ökologischer Schwerpunkt liegt auf nassen, zum Teil überschwemmten, luftarmen, mäßig stickstoffreichen, neutralen Lehm- und Tonböden. Die Schachblume kommt besonders in Gesellschaften der Ordnung Molinietalia, aber auch in denen der Ordnung Arrhenatheretalia vor.
Verbreitung/Vorkommen
Die Schachblume ist atlantisch-mediterran verbreitet. Nach Krausch erstreckt sich ihr natürliches Verbreitungsgebiet von der Normandie über Mittel- und Südfrankreich, die Vorländer der Alpen, Kroatien, Serbien, Ungarn und bis nach Rumänien. Die Südalpen-Schachblume (Fritillaria meleagris, ssp. burnatii), eine Unterart, ist auf die Süd und Südwest-Alpen beschränkt. In Mitteleuropa dürfte die Art nicht ursprünglich sein und die Vorkommen auf Verwilderungen zurückgehen. Seit den 70er Jahren des 16. Jahrhunderts wurde die Art als Gartenpflanze nach Mitteleuropa eingeführt. Die Schachblume wird auch heute noch, wenn auch wohl seltener als früher, in Gärten gezogen. Nach trockenen Sommern verschwindet sie häufig wieder.
In Deutschland findet sich das größte zusammenhängende Vorkommen in den Feuchtwiesen der beiden aneinander angrenzenden Naturschutzgebiete „Sinngrund“ bei Obersinn und „Sinnwiesen von Altengronau“ an der Sinn, einem kleinen Nebenfluss der Fränkischen Saale. Das größte Vorkommen östlich der Elbe findet sich in der unmittelbaren Nähe der Stadt Ziesar in Brandenburg. Daneben kommt die Schachblume in Deutschland nur noch an der unteren Elbe bei Hetlingen vor, dort stehen auf zwei Wiesen ca. 50.000 Exemplare , am Elbzufluss Seeve, vereinzelt im Naturschutzgebiet Heuckenlock (an der Süderelbe bei Moorwerder) und Duvenstedter Brook und vereinzelt bei Sassenberg in Westfalen (Schachblumenwiesen) und am Main vor. Vorkommen an der Weser scheinen sich mittlerweile, aufgrund zurückgehender landwirtschaftlicher Nutzung, zu erholen. In Österreich findet sie sich beispielsweise in der Oststeiermark (Gemeinde Großsteinbach) und im Südburgenland (Hagensdorf).
Die Schachblume vermehrt sich über Samenbildung und vegetativ durch Brutzwiebeln. Die Schachblume ist ein Kaltkeimer. Die Bestäubung erfolgt über Insekten, wobei Hautflügler, wie Hummeln oder Bienen eine zentrale Rolle spielen.
Sonstiges
Die Schachblume ist in Deutschland stark gefährdet und gilt nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) als besonders geschützt. 1993 wurde sie als Blume des Jahres ausgewählt. Sie ist hauptsächlich durch die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume in Feucht- und Nasswiesen, Auwäldern und Überschwemmungsbereichen von Flüssen (Flussauen) bedroht. Weiter wirkt sich die anhaltende Eutrophierung der Böden durch Düngemittel ursächlich bestandsmindernd aus. In Österreich gilt die Schachblume als vom Aussterben bedroht.