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Auch die Anwendung der genannten Sofort- und Erste-Hilfe-Maßnahmen geschieht auf eigenes Risiko.
Grundsätzlich wird heute die Anwendung genannter Sofort-Maßnahmen wie Erbrechen auslösen und Beatmung durch medizinische Laien einer schnellstmöglichen Konsultation eines Arztes vorgezogen, soweit dies im möglichen zeitlichen Rahmen sinnvoll ist.
Bei lebensbedrohlichen Symptomen z.B. Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen etc.
rufen Sie bitte direkt den Notarzt 112.
Scharbockskraut
Sofortmaßnahmen: Gabe von Natriumsulfat (= Glaubersalz = Schwefelsaures Natron): ein Esslöffel auf 250ml Wasser; sofort Gabe von 10g Kohle-Pulver (Kohle-Pulvis); Giftigkeit giftig Symptome: Durchfall; Erbrechen; Übelkeit;
Vergiftung
Das Scharbockskraut ist in großen Mengen genossen giftig, da es Protoanemonin – einen cyclischen Kohlenwasserstoff – in den Blättern bildet. Erst nachdem die ersten Blüten erschienen sind, bildet sich Protoanemonin in höheren Konzentrationen. Faustregel für den Genuss der Pflanze ist daher: Vor der ersten Blüte gegebenenfalls in Maßen, nach Erscheinen der ersten Blüten nicht mehr genießen! Protoanemonin (auch Anemonol oder Ranunculol) ist ein Lacton der Hydroxy-penta-2,4-diensäure, welches in unterschiedliche Konzentration als Toxin in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt.
Es wird bei Verletzung der Pflanzen freigesetzt und bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut kommt es zu Vergiftungserscheinungen wie Rötung, Juckreiz oder gar Blasenbildung auf der Haut (Hahnenfußdermatitis). Bei der inneren Aufnahme beeinflusst es das Nervensystem: Es kommt zu Erbrechen, Durchfall und Schwindelanfällen, aber auch zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen.
Es ist wirksam gegenüber Pilzen.
Beim Trocknen der Pflanze wird Protoanemonin in das ungiftige Anemonin übergeführt.
Giftstoffgruppe: Protoanemonin;
Inhaltsstoffe
Hauptwirkstoffe sind Protoanemonin und andere unbekannte Stoffe.
Es gedeiht meist in feuchten Wiesen, Gebüschen, Hecken oder dichten Laubwäldern und an Laubwaldrändern und ist dort im Frühling anzutreffen. Dort bildet sie zumeist die erste grüne Bodenschicht (Krautschicht), noch bevor die Bäume ihre Blätter entwickeln. Es ist eine Art der Klasse Querco-Fagetea, kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Alliarion oder Arrhenatherion vor.
Verbreitung/Vorkommen
Das Scharbockskraut ist schwerpunktmäßig in Nord- und Mitteleuropa beheimatet. Es kommt aber auch in Kleinasien und in Nordafrika vor, meidet aber in Europa den äußersten Norden. In den Allgäuer Alpen steigt es in Bayern an der Trifthütte nördlich von Warth (Vorarlberg) bis zu 1800 m Meereshöhe auf.
Sonstiges
Verwandtschaft
Ficaria verna wurde früher meistens zur Gattung Hahnenfuß (Ranunculus) gestellt. Neuere Untersuchungen zur Phylogenie mittels DNA-Sequenzanalyse von Emadzade et al. haben jedoch gezeigt, dass das Scharbockskraut mit den „echten“ Hahnenfüßen nicht nächst verwandt ist. Die Schwestergruppe zum Scharbockskraut ist die arktische Gattung Coptidium (mit zwei Arten, früher auch zu Ranunculus gestellt). Die nächsten Verwandten von Ranunculus sind die südamerikanischen Gattungen Laccopetalum und Krapfia.
Enger verwandt mit der Art Ficaria verna sind die beiden Arten Ficaria ficarioides (Bory & Chaub.) Halácsy (Syn.: Ranunculus ficarioides Bory & Chaub.), die in Griechenland, auf Karpathos und in Vorderasien vorkommt, sowie Ficaria fascicularis K.Koch (Syn.: Ranunculus kochii Ledeb.), die in Kleinasien vorkommt.