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Auch die Anwendung der genannten Sofort- und Erste-Hilfe-Maßnahmen geschieht auf eigenes Risiko.
Grundsätzlich wird heute die Anwendung genannter Sofort-Maßnahmen wie Erbrechen auslösen und Beatmung durch medizinische Laien einer schnellstmöglichen Konsultation eines Arztes vorgezogen, soweit dies im möglichen zeitlichen Rahmen sinnvoll ist.
Bei lebensbedrohlichen Symptomen z.B. Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen etc.
rufen Sie bitte direkt den Notarzt 112.
Rotfrüchtige Zaunrübe
Bei Einnahme SOFORT den Giftnotruf unter 012345 012345 anrufen! Sofortmaßnahmen: Erbrechen lassen; Gabe von Natriumsulfat (= Glaubersalz = Schwefelsaures Natron): ein Esslöffel auf 250ml Wasser; Haut-Schleimhautkontakt: Blasen steril abdecken; Haut-Schleimhautkontakt: Haut mit Wasser spülen; sofort Gabe von 10g Kohle-Pulver (Kohle-Pulvis); viel warmen Tee trinken; Giftigkeit sehr giftig bis tödlich giftig erste Symptome: Schwindel; Übelkeit; Folgesymptome: Atemlähmung; blutiger Durchfall; Darmblutungen; Delirium; Durchfall; Erbrechen; erhöhter Puls (Tachykardie); Koliken; Magen-Darm-Störungen; Nierenschädigung; Rötung; Symptome bei Hautkontakt: Blasenbildung; Hautreizung; Rötung;
Vergiftung
Alle Pflanzenteile sind sehr giftig, besonders die Wurzeln und Beeren. Die perorale Einnahme von ungefähr 40 Beeren kann für Erwachsene tödlich enden. Als letale Dosis für Kinder gelten ungefähr 15 Beeren. Vergiftungserscheinungen können nach sechs bis acht Beeren auftreten. Bei entsprechender Giftaufnahme können schwere gastroenteritische Störungen mit Delirium und Koliken, auftreten. Der Tod kann durch Atemlähmung innerhalb weniger Stunden erfolgen. Auch bei der Einnahme von Zubereitungen aus der frischen widerlich riechenden, ekelhaft bitter schmeckenden Zaunrübenwurzel sind ähnliche Vergiftungserscheinungen zu beobachten. Eine Berührung mit der Zaunrübe, insbesondere mit dem milchigen Saft der Wurzel, kann entzündliche, allergische Hauterscheinungen (Rötung, Hautblasen, pustulärer Hautausschlag) hervorrufen.
letale Dosis
Erfahrungen der Beratungsstelle Berlin:
Die Beeren schmecken ziemlich scharf.
4 Beeren wurden von einem Kind symptomfrei vertragen.
3 maliges Erbrechen bei 8jährigem Kind nach 6-8 Beeren.
Ein 2¾ jähriges Mädchen bekam Bachschmerzen und war nach 1 Std. symptomfrei.
Bei Kindern können 15 Beeren tödlich sein, bei Erwachsenen sind ca. 40 - 50 Beeren tödlich. Möglicher Tod durch Atemlähmung.
Die Hauptwirkstoffe sind über 20 verschiedene, giftige, teilweise in glykosidischer Form vorliegende Bitterstoffe (Cucurbitacine, Cucurbitane = hochoxidierte Triterpene) sowie andere Triterpene wie z.B. Bryonon- und Brynolsäure. Als Droge dient die Wurzel (Radix Bryoniae). Wirkstoffe sind: Cucurbitacine (Bryonin, Bryonidin) Lectine, Triterpensäuren. Triterpene wie Bryonicin, Bryonon- und Brynolsäure. Alle Teile der Pflanze enthalten ein reizendes ätherisches Öl, das am stärksten in den Wurzeln und Beeren konzentriert ist.
auch für folgende Tiere giftig: Hund; Pferd; Rind; Schwein;
Rotfrüchtige Zaunrübe - Bryonia dioica
giftige Pflanzenteile: ganze Pflanze; giftigstes Pflanzenteil: Beere; Wurzel oder Knolle;
Fruchtreife
von Juli bis September
Blütezeit
von Juni bis September
Standort
Sie wächst in Hecken und Auwäldern auf frischen, nährstoffreichen, lockeren Lehmböden. Sie kommt bis in die colline, selten bis in die montane Höhenstufe vor.
Verbreitung/Vorkommen
Die Rotfrüchtige Zaunrübe ist von Europa bis nach Westasien beheimatet, ihr Areal wird als meridional bis südlich temperat angegeben. In Mitteleuropa ist sie im Süden verbreitet, in Norddeutschland selten, teilweise, so auch in Dänemark, erst als Neophyt eingewandert. In Österreich ist sie im pannonischen Raum häufig, ansonsten selten.