Haftungsausschluß

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Auch die Anwendung der genannten Sofort- und Erste-Hilfe-Maßnahmen geschieht auf eigenes Risiko. Grundsätzlich wird heute die Anwendung genannter Sofort-Maßnahmen wie Erbrechen auslösen und Beatmung durch medizinische Laien einer schnellstmöglichen Konsultation eines Arztes vorgezogen, soweit dies im möglichen zeitlichen Rahmen sinnvoll ist.

Bei lebensbedrohlichen Symptomen z.B. Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen etc. rufen Sie bitte direkt den Notarzt 112.

Acker-Gauchheil

Bei Einnahme SOFORT den Giftnotruf unter 012345 012345 anrufen!
Sofortmaßnahmen: Augenkontakt: Augen mit Spritzflasche ausspülen; sofort Gabe von 10g Kohle-Pulver (Kohle-Pulvis);
Giftigkeit giftig bis sehr giftig
erste Symptome: Magen-Darmstörungen;
Folgesymptome: Durchfall; erhöhter Harndrang; Hämolyse; Kopfschmerzen; Magen-Darm-Störungen; Müdigkeit; neurologische Symptome; Schläfrigkeit; Übelkeit; Zittern;
Symptome bei Hautkontakt: allergische Reaktion; Brennen auf der Haut; Hautausschlag; Hautreizung;

Vergiftung

Anagallis arvensis ist als kosmopolitisch invasive Art generell ungewünscht. Die ganze Pflanze ist giftig, besonders aber die Wurzeln, und sie ist deshalb vor allem auf Weiden unwillkommen. Zum Glück ist sie bitter, so dass weidendes Vieh die Pflanze normalerweise meidet, so lange die Weiden nicht überweidet sind. Laut Berichten aus Australien kann Spreu, die mit Gauchheil verschmutzt ist, wegen des Geschmacks nicht als Futtermittel benutzt werden. Wird die Pflanze jedoch eingenommen, erfährt das Vieh Diurese und eine narkotische Wirkung. Bei Versuchen, wobei Gauchheil Tieren, wie Pferden und Hunden, verabreicht wird, führt er zu Gastroenteritis, mit tödlicher Auswirkung bei hinreichender Dosierung. Die Pflanze hat sich auch bei Geflügel und Kaninchen als giftig erwiesen, und die Samen bei Vögeln. Eine Berührung der Blätter kann bei empfindlichen Menschen ein allergisches Kontaktekzem hervorrufen. In Indien wird die Pflanze wegen ihrer schwachen Giftigkeit zum Fischfang benutzt. Ein indischer Brauch, wobei das Öl dazu benutzt wird, Egel aus Nasen von Hunden zu treiben, kann angeblich tödlich sein, wenn der Hund das Öl hinunterschluckt.

Anagallis arvensis ist insektentötend, oder wenigstens insekten-abweisend, vermutlich aufgrund des stechend scharfen Geruchs seines ätherischen Öls. Menschenversuche mit oraler Verabreichung des Öls riefen 24 Stunden Symptome von heftiger Übelkeit, Kopfschmerzen und körperliche Schmerzen hervor. Weitere Vergiftungserscheinungen sind starke Diurese, Zittern, breiiger und wässriger Stuhl, Erscheinungen am Nervensystem, Gehirn und Rückenmark, Entzündungen des Verdauungskanals und schwache Narkotisierung.

Giftstoffgruppe: ätherische Öle; giftige Bitterstoffe; Glykoside (Glycoside); Saponine; Scharfstoffe;

Inhaltsstoffe

Die Pflanze und ihre Samen beinhalten Saponine, die vermutlich dafür verantwortlich sind, dass frisches Pflanzenmaterial eine hämolytische Wirkung hat. Sie beinhaltet Anagalligenin B und das äußerst giftige Triterpenoid Cyclamin, das auch in Alpenveilchen vorkommt. Andere Inhaltsstoffe sind das proteolytische Enzym Primverase, Bitterstoffe, Gerbstoffe und die Zuckerkomponenten Glucose, Arabinose und Xylose.

auch für folgende Tiere giftig: Esel ; Hund; Kaninchen; Pferd;

Acker-Gauchheil - Anagallis arvensis

giftige Pflanzenteile: ganze Pflanze;
giftigstes Pflanzenteil: Wurzel oder Knolle;

Blütezeit

von Juni bis Oktober

Standort

Der Zwerg-Gauchheil kommt in krumenfeuchten, sauren Äckern oder an feuchten Wegrändern vor. Er bevorzugt dabei kalkarme, wenig humose, sandige Lehm- und Tonböden. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Centunculo-Anthoceretum aus dem Nanocyperion-Verband. Er erreicht im Schwarzwald Höhenlagen bis zu 450 Metern. In den letzten Jahrzehnten tritt der Acker-Gauchheil auch am Rand salzgestreuter Straßen oder Autobahnen auf. Er bildet dann am Asphaltrand ein breites rotes Band. Er wächst vor allem in leichter Erde, wird aber auch in Tonboden angetroffen.

Verbreitung/Vorkommen

Ursprünglich stammt der Acker-Gauchheil aus dem Mittelmeergebiet, in ganz Europa ist er jedoch ein Archäophyt. Die Pflanze ist aus Europa weltweit von Menschen verschleppt worden, und ist eine verbreitete, häufige Pflanze, die auf Äckern, in Gärten, Weinbergen sowie auf Schuttplätzen und an ähnlichen Ruderalstandorten vorkommt. Er ist in Mitteleuropa eine Polygono-Chenopodietalia-Ordnungscharakterart.

Sonstiges

Der Acker-Gauchheil heißt auf Englisch Scarlet Pimpernel und ist damit Namensgeber des Romans „The Scarlet Pimpernel“ (deutsch: „Das scharlachrote Siegel“) von Emmuska Orczy, und des gleichnamigen Musicals von Frank Wildhorn und Nan Knighton.

Acker-Gauchheil beorbetn

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Familie: Myrsinengewächse
Gattung: Anagallis

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